Woher dieser nicht alltägliche Name Kalte Herberge?
Dazu gibt es viele Geschichten: Die schaurigste besagt, dass es auf dieser Höhe so kalt sei, dass im Juni vor über hundert Jahren ein Handwerksbursche, der auf der Ofenbank übernachtet habe, erfroren sein soll. Sicherlich ein Märchen.
Die wahrscheinlichste Geschichte belegt, dass in unruhigen Zeiten die Bauern aus der Nachbarschaft und Bürger aus den nahegelegenen Städten ihre Vorräte und Wertsachen in den versteckten Kellergewölben des Gasthauses in Sicherheit gebracht haben. Im alten Schwarzwälder Dialekt heißt “verstecken” gleich “verkalten”. In diesem Zusammenhang wird der seit über 500 Jahren bestehende Name entstanden sein.
Unsere Geschichte:
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1093
Gründung der Gemeinde St. Peter durch die Zähringer von Villingen, die Verbindung erfolgte über Urach / Kalte Herberge
Ab dem 12. Jahrhundert
Ab dem 12. Jahrhundert Die wichtige Straßenverbindung zwischen der Baar und Breisach geht über die Kalte Herberge
1370
Erste Erwähnung der Familie Winterhalder auf der Kalten Herberge. Der Name kommt von Winter und Abhang = eine Halde. Die Kalte Herberge steht am steilen Abhang zum „Wolfsloch“.
1480
Überreichung eines Familienwappens mit der lat. Inschrift „festina lente“(Eile mit Weile) Die Kalte Herberge gilt als wichtigste Station an der alten Wegverbindung Freiburg- Villingen
1524 / 25
1617
Bauernkrieg, die Kalte Herberge mittendrin.
Geburtsjahr von Bartle Winterhalder, Begründer der Bildschnitzerfamilie Winterhalder. Sohn Adam wahr Lehrmeister des 14-jährigen Mathias Faller (1707-1791) und zu seiner Zeit der bedeutendste Barockbildhauer im Schwarzwald.
1618
1704
30-jähriger Krieg bringt Not, Pest und Tod.
Durchzug eines Heeres mit 13.000 Mann und 4000 Wagen von Freiburg nach Villingen. Ständiges „Schanzen“ in den Jahren 1700 bis 1750 auf den Schwarzwaldhöhen bei der Kalten Herberge
4. Mai 1770
Die 14-jährige Kaiserstochter Maria Antonia später Marie Antoniette als Königin von Ludwig dem XVI. die eröffnete das Höllental. Hiermit entfielen endgültig die Einnahmen aus der Verkehrsverbindung Villingen-Freiburg. Das größte Ereignis das der Schwarzwald je gesehen hat. Mit 21 Sechsspänner-Kutschen übernachtete man in Donaueschingen beim Fürsten zu Fürstenberg.
1810
Thomas Winterhalder gründete eine eigene Firma zur Uhrenherstellung. Die Kalte Herberge war im Zentrum der Uhrmacherei (in einem Radius von ca. 30km wurden Uhren hergestellt), hier war quasi ein Uhrmacherschule. Die Firma Winterhalder und Hofmaier produzierte später in Neustadt Uhren
1813
Napoleonische Kriege. Russenkreuze zeugen von dem Elend im Hochschwarzwald
24. Februar 1844
Lawinenunglück in der Nähe der Kalten Herberge, es starben 17 Menschen. Mit 16 Pferdeschlitten wurden die Toten nach Neukirch überführt.
1935
Am Wochenende ging‘s auf der Kalten Herberge immer rund. Da spielten die Brüder Winterhalder auf dem Dachboden und alle kamen aus nah und fern – meist zu Fuß!
1940
1954
Die sogenannte Hitlerstraße Richtung Thurner wird gebaut.
Die Kalte Herberge ist immer noch in Eigentum der Familie Winterhalder. Damals übernahmen Emil & Anna Winterhalder das Gasthaus und den nebenan liegenden Steighof. Bis dahin hatten das Gasthaus und der Steighof immer den gleichen Eigentümer
1974
Nachdem sich gegenüber der Gaststätte schon 1968 ein kleiner Tellerlift befand, wurde in diesem Jahr ein moderner „Schlepplift“ gebaut.
1989
In Besitz der heutigen Eigentümer Ernst & Tamara Winterhalder.
16. Oktober 2002
Tamara Winterhalder übernimmt die Bewirtung der Kalten Herberge
2006
Bau des neuen Gästehauses mit Ferienwohnungen direkt neben dem Gasthaus Kalte Herberge
2008
2009
Sohn Peter Winterhalder übernimmt zunächst als Alleinkoch die Küche der Kalten Herberge
Sanierung der Hauptwirtschaft. Der sehr alte Dielenboden muss weichen, es wird ein Weißtannendielenboden (vom Nachbarwald) mit Isolierung verlegt und die Theke komplett erneuert
2009
2012/2013
2013
2016
2017
Kommt Verstärkung in der Küche: Hannah Rombach bringt mit Ihren Kochkenntnissen nochmals frischen Wind mit.